Unternehmensplanung

oder der Weg zum Ziel

 

06.12.2020 | Artikel von Michael Gawenda, Matthias Reichert und Mischa Towfighi

 

Keine Unternehmensplanung kann ohne das Formulieren und Setzen von Unternehmenszielen erfolgreich sein. Dies gilt für jedes Unternehmen, ob groß oder klein, jung oder bereits lange am Markt etabliert. Es ist wie bei einer Fahrt mit dem Auto: ohne Ziel gestartet, lässt sich weder die Ankunftszeit noch die erforderlichen Ressourcen (z.B. Kraftstoff) benennen.

Für die Umsetzung dieses Zieles wird eine Planung benötigt, idealerweise eine strategische und eine operative Planung. Die Aufgabe, eine Unternehmensplanung zu erstellen, kann durch systematisches Vorgehen strukturiert und erheblich vereinfacht werden.

 

Vorgehensweise

Zu diesem Zweck wird ein Planungsschema verwendet, das im Zeitablauf weiterentwickelt werden kann, aber im Wesentlichen eine klar strukturierte Form behalten sollte. Hierfür ist es entscheidend, zentrale Erfolgsfaktoren und Kennzahlen (Key Performance Indicators (KPI)) für das eigene Geschäftsmodell zu identifizieren, über den Planungszeitraum zu entwickeln und natürlich in der Ist-Phase regelmäßig zu überprüfen. Denn nur messbare Ziele sind auch nachhaltig zu messen und zu bewerten. Diese KPIs bilden die Kernaspekte des Geschäfts ab und dienen im Idealfall als Frühindikatoren für Erfolg bzw. Misserfolg der kommenden Geschäftsentwicklung.

 

Strategische Planung

Unter der Strategie eines Unternehmens versteht man die Entscheidung, in welche Richtung sich ein Unternehmen oder ein strategisches Geschäftsfeld entwickeln soll. Was können strategische Ziele sein? Beispielsweise das Ziel

  • Return-on-Investment von 12 %,
  • EBIT-Margen von 8%,
  • Marktführerschaft oder Mindestmarktanteil von 20%,
  • Umsatzwachstum um 5 %,
  • Innovationsintensität i. S. eines Umsatz-/Ergebnisanteils neuer Produkte von min. 20%

aber auch weitere Performance-Erwartungen z. B. hinsichtlich Liquidität und Cash flow sind denkbar.

Diese Ziele sind in das sozio-ökonomische Umfeld und Wertespektrum eines Unternehmens einzubetten. Hierbei müssen strategische Erfolgsfaktoren sowie Stärken und Schwächen des Unternehmens genau analysiert werden. Nur so lassen sich Erfolgspotentiale optimal ausschöpfen. Eine klare Beantwortung der Frage „Was ist der relevante Markt für Produkte und Dienstleistungen auf dem das Unternehmen seine Stärken und Expertisen voll einbringen kann?“ ist hier von zentraler Bedeutung.

Die Strategische Planung selbst sollte ein formalisierter Prozess sein, der regelmäßig zu hinterfragen und auf Passgenauigkeit zu überprüfen ist. Typischerweise wird hier im Zuge des Gesamtplanungsprozesses eine jährliche Analyse zum Hinterfragen der Unternehmenslage und der sich daraus abgeleiteten Strategien durchgeführt. Das bedeutet im Regelfall nicht, dass die Kernstrategie aber sehr wohl Teilaspekte der Strategie Jahr für Jahr und natürlich auch unterjährig in Frage gestellt werden sollten.

Die Strategische Planung, die üblicherweise einen Zeithorizont von bis zu 5 Jahren zum Gegenstand hat, bildet den Kern der Gesamtplanung eines Unternehmens. Die Frage, wie diese Ziele zu erreichen sind, stellt die Grundlage der darauf aufbauenden operativen Planung dar.

 

Operative Planung

Die operative Planung befasst sich mit der kurz- bis mittelfristigen Unternehmensentwicklung und der damit verbundenen Ressourcenallokation. Bestandteile einer aussagekräftigen Planung sollte mindestens eine Gewinn- und Verlustrechnung, eine Bilanz und eine Cash Flow-Rechnung zur Abbildung von Liquiditätsströmen sein. Diese Planungsformate werden typischerweise von auch regelmäßig von Finanzierungspartnern eingefordert. Hierbei sollte der Betrachtungszeitraum mindestens 3 Jahre umfassen und wenigstens das erste Jahr auf Monatsebene heruntergebrochen werden. Die monatliche Betrachtung dient der Darstellung saisonaler Effekte und ermöglicht eine frühzeitige Reaktion. Viele Unternehmen entwickeln die Planung als „Bottom-up Ansatz“ um hier die Expertise der operativen Fachbereiche zu nutzen und einen erforderlichen Detaillierungsgrad sicherzustellen. Durch einen begleitenden „Top-down-Ansatz“ kann im laufenden Planungsprozess eine „Feinjustierung“ von Einzelzielen wie z. B. Kosten- und Investitionshöhe ausgerichtet an den finanziellen Ressourcen erfolgen.

 

Im Zuge der Erstellung der Planung sind einige Prinzipien zu beachten:

Vollständigkeit: eine Unternehmensplanung ist keine doppelte Buchführung. Dennoch sollte der Planer allen Ehrgeiz daransetzen, alle Sachverhalte, die nach bestem Wissen und Gewissen im Planungszeitraum zu erwarten sind abzubilden. Hierbei hat er sich vom Gedanken der Wesentlichkeit leiten zu lassen. Er sollte hierbei im Hinterkopf behalten, dass auch Kleinbeträge, wenn sie häufig auftreten, Wesentlichkeit entfalten können.

Bruttoprinzip: eine Unternehmensplanung ist kein Selbstzweck. Wie bereits erläutert dient die Planung der Ressourcenallokation. In welchem Umfang sind Rohstoffe bereit zu halten, wieviel personelle Ressourcen sind erforderlich und wie ist die Finanzplanung auszugestalten? Um zutreffende Aussagen treffen zu können, ist eine Saldierung von Aufwendungen und Erlösen oder Ein- und Auszahlungen nicht zweckmäßig. Niemand käme beispielsweise auf den Gedanken anstelle einer detaillierten Planung der Umsatzerlöse und der zugehörigen Materialaufwendungen nur die entsprechende Rohmarge zu planen.

Betragsgenauigkeit: natürlich kann auch der beste Planer nicht in die Zukunft blicken. Er kann aber üblicherweise bereits auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Diese Grundlage stammt entweder aus dem Planungsobjekt, das aus Jahresabschlüssen und Buchhaltungsdaten die wichtigen Informationen liefert. Gerade im Fall von Sanierungen oder Neugründungen sind solche Informationen aber nicht verfügbar oder nicht ausreichend verlässlich. In diesem Fall kann man sich mit Branchenkennzahlen behelfen oder man zieht externe Marktstudien oder Planungsexperten zu Rate.

Termingenauigkeit: um erforderliche Ressourcen zum richtigen Zeitpunkt parat zu haben wird das Prinzip der Termingenauigkeit verfolgt. Andernfalls beschafft das Unternehmen seine Ressourcen zu früh und die damit verbundene erhöhte Kapitalbindung führt zu erhöhter Kapitalbindung. Noch schlimmer ist der umgekehrte Fall: erforderliche Ressourcen sind nicht rechtzeitig verfügbar, da nicht akkurat geplant wurde und finanzielle Ressourcen nicht rechtzeitig zur Verfügung standen.

 

Was ist zu tun?

Es ist die klassische Aufgabe der Geschäftsleitung eines Unternehmens Ziele zu setzen und dem Unternehmen eine Richtung zu geben. Neben der Erarbeitung einer strategischen Ausrichtung schafft eine operative Planung Klarheit für alle internen und externen Stakeholder.

Nutzen Sie hierbei die Unterstützung externer Experten, die sowohl inhaltliche Erfahrung als auch Prozess-Know-how beisteuern können und Sie sicher durch den Planungsprozess begleiten. Als Coach, als Berater oder in der operativen Umsetzung - ANXO bietet für jede Situation die passende Unterstützung.

 

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