Fitness und Gesundheit

Was können Unternehmen für Ihre Mitarbeiter und was kann der Mitarbeiter selbst tun?

Dagmar Strehlau

 

Betriebliche Gesundheitsförderung ist ein Themenbereich, den wir zur Zeit in fast jeder wirtschaftlich ausgerichteten Zeitung oder Zeitschrift finden. Hohe Arbeitsbelastung, zunehmender Druck in den Märkten, steigendes Alter der Arbeitnehmer lassen immer mehr Krankheitsfälle auftreten und dadurch erhöht sich die Aufmerksamkeit auf das Thema „Gesundheit“. Für ein Unternehmen bedeutet dies bewusst auf dieses Thema zuzugehen und … aktiv zu werden. In vielen Bereichen gehen große Konzerne schon mit einem guten Beispiel voran und sind mit den Krankenkassen rege tätig.

Doch auch kleinere und mittelständische Unternehmen können vieles tun. Aber die reine Thematisierung bringt relativ wenig, wichtig ist, dass das Thema „Gesundheit“ in der Organisationskultur verankert ist. Es muss von allen als ein wichtiges Fundament im Firmengeschehen bewertet und angesehen werden. Hierbei ist nicht nur ein Augenmerk auf die physische Gesundheit zu legen, sondern auch die psychische darf nicht vernachlässigt werden. Denn hohe emotionale Belastung geht meist mit Stress und hohem Arbeitsdruck einher und löst früher oder später Krankheiten aus.

Was kann man also als Unternehmen konkret tun?

  • Darauf achten, dass der richtige Mitarbeiter auf der richtigen Stelle sitzt: d.h. mit einer sorgfältigen Personalentwicklung kontrollieren, dass zwischen Mitarbeitermotivation, Mitarbeiterpotenzialen und den Stellenanforderungen ein „gesundes“ Verhältnis herrscht: hier einmal im Jahr ein „Check up“ machen und diesen Status überprüfen, so dass eine „Überforderung“ – aber auch eine „Unterforderung“ vermieden werden kann.
  • Mitarbeiter in einem gesundheitsförderlichen Verhalten weiterbilden: z.B. durch Training im Bereich Zeit- und Selbstmanagement: Kann man mit der Zeit vernünftig und richtig wirtschaften, reduziert sich der Stressfaktor und ein Gesundheitsrisiko wird schon einmal „verbannt“. Auch zum Thema „Stressmanagement“ gibt es entsprechende Trainingsmöglichkeiten, die helfen, Stressauslöser zu identifizieren und zu überwinden.
  • Selbstmotivation fördern: z.B. durch Infoveranstaltungen zu verschiedenen Themenbereichen – angefangen von gesunder und ausgewogener Ernährung bis hin zu Autogenem Training oder Betriebssportgruppen. Manchmal reicht auch schon ein kleiner Aushang am schwarzen Brett, dass man einen „Squash-Partner“ sucht oder jemanden, der auch Lust hat die Mittagspause für eine kleine „Walking-Runde“ zu nutzen.
  • Für die Führungskräfte bedeutet dies aber auch eine weitere Rolle: Sie nehmen einerseits eine „Vorbildfunktion“ ein, sind aber auch diejenigen, die motivieren, anregen, und frühzeitig Schwierigkeiten erspüren (Mobbing, Innere Kündigung, Sucht, Burnout).
  • Durchführung regelmäßiger Gesundheitschecks
  • Durchführung eines „jährlichen oder halbjährlichen“ Gesundheitstages. Hier haben die Mitarbeiter die Gelegenheit sich Cholesterinwerte oder Body-Mass-Index bestimmen zu lassen, können sich über Ernährungshinweise informieren oder nehmen an Schnupperkursen z.B. Nordic-Walking, Yoga etc. teil.
  • Förderung eines „gesunden Betriebsklimas“: Anerkennung und Wertschätzung weitervermitteln und damit für ein allgemeines „Wohlbefinden“ sorgen.
  • Und natürlich, last but not least, für eine ergonomisch sinnvolle Arbeitsplatzgestaltung sorgen: ist der Arbeitsplatz vernünftig installiert, dann sinkt das Risiko an Rückenbeschwerden – in Deutschland einer der Volkskrankheiten – zu erkranken

Was kann der Mitarbeiter selbst tun?

  • Die Freizeit aktiv zum „Sport machen“ nutzen und Hobbys nachgehen und somit auf „andere Gedanken kommen“.
  • Die Anforderungen, die die Arbeit bestimmen, in der Freizeit vermeiden.
  • Häufiger einmal abschalten, wenn man viel und lange arbeitet. Aktiv einen Sekundenschlaf (Anleitung siehe unten) einlegen.
  • Im Urlaub und am Wochenende bewusst das Handy ausschalten und die E-Mails nicht beachten – auch wenn es schwer fällt.
  • Lieber mehrere Kurzurlaube als einen langen Urlaub machen, da beide Arten in gleichem Maße erholsam sind aber der Erholungseffekt bei beiden nur ein bis zwei Wochen anhält.

Und hier noch eine kleine Übung:

Diese Situation kennt jeder: man kommt gerade von der Mittagspause zurück, setzt sich an den Schreibtisch und hat das Gefühl gleich einzuschlafen. Hier ein kleiner Tipp was man in diesem Falle tun kann – nämlich einschlafen, wenn auch nur für einige Sekunden!

Schließen Sie die Bürotür und rücken Sie den Schreibtischstuhl etwas zur Seite. Nehmen Sie dann Ihren Schlüsselbund zur Hand und setzen Sie sich ganz bequem hin, beide Unterarme stabil auf die Knie gestützt, verschränken Sie die Finger leicht, sodass der Schlüsselbund leicht in den Handflächen liegen bleibt. Versuchen Sie nun einzuschlafen. Wenn man es geschafft hat, fällt der Schlüsselbund zu Boden und weckt Sie wieder auf. Diese kleine Übung mit dem Sekundenschlaf erweckt auch die eingeschlafenen Lebensgeister wieder und man kann erfrischt den Nachmittag nutzen.

Viel Spaß und … bleiben Sie gesund!

 

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Ihre Ansprechpartnerin Dagmar Strehlau

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