Erfolg – ein unerreichbares Ziel?

Oder ein normaler Weg im Berufsleben

Dagmar Strehlau

 

Fällt uns der Erfolg einfach in den Schoß oder können wir selbst dazu beitragen? Was macht uns erfolgreich und warum sind wir es?

Erfolg ist ein Begriff den wir gerne verwenden, wenn es um Ziele im Leben – gerade im Berufsleben geht. Schaut man unter Wikipedia nach, erhält man folgende Definition von Erfolg:

„Der Begriff Erfolg bezeichnet das Erreichen selbst gesetzter Ziele. Das gilt sowohl für einzelne Menschen als auch für Organisationen. Bei Zielen kann es sich um eher sachliche Ziele wie zum Beispiel Einkommen oder um emotionale Ziele wie zum Beispiel Anerkennung handeln.“ Benjamin Disraeli, ein englischer Staatsmann benannte es wie folgt: „Das Geheimnis des Erfolges liegt in der Beständigkeit des Ziels.“

Was ist für Sie Erfolg? Wie definieren Sie für sich persönlich „Erfolg“ im Leben – gerade bezogen auf den beruflichen Erfolg? Bevor Sie weiterlesen, schreiben Sie doch einmal auf – was macht für Sie Erfolg aus? Können Sie es auf einen Punkt beschränken oder fallen Ihnen viele Punkte ein?

Welche Punkte haben Sie für sich gefunden? Ist der berufliche Erfolg für Sie die wichtige Managementfunktion, die Sie innehaben oder einmal erreichen wollen? Oder gibt es noch andere Faktoren?

 

Beruflicher Erfolg

Das Ergebnis einer wissenschaftlichen Studie zum Thema definiert beruflichen Erfolg nach sechs Faktoren (nach Pellert, A.):

  • Entsprechendes Einkommen und gesellschaftliches Ansehen
  • Zufriedenheit
  • Hohe Arbeits- und Lebensqualität
  • Erweiterte Handlungsspielräume und damit größere berufliche Autonomie
  • Kontinuierliche fachliche, methodische und persönliche Weiterentwicklung
  • Gelebte Work-Life-Education-Balance

Pellert sieht gerade im letzten Punkt ein sehr wichtiges Element zu einem „gefühlten“ Erfolg. Gemeint ist mit diesem Begriff ein harmonisches Verhältnis zwischen Berufsleben, Privatleben und Weiterbildung. Ein Themenbereich, den wir auch kennen, wenn wir uns mit der Burnout-Symptomatik beschäftigen – dominiert das Berufsleben zu stark das restliche Leben, „brennen“ wir aus und werden krank. Gesundheit und Glück gehen mit einem ausgewogenen Verhältnis aller Lebensbereiche einher.
Ergebnisse einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Deutschen Universität für Weiterbildung (DUW) zeigen auch, dass Arbeitnehmer diese Definition von Erfolg im Berufsleben so empfinden. Erfolg wird nicht als „Glück im Spiel“ empfunden, sondern als planbares Element im Leben. Als Erfolgsfaktoren wird der stetige Ausbau der eigenen Kompetenzen gesehen. Wichtig ist neben der fachlichen Kompetenz, die Intelligenz und die Sozialkompetenz.

Alles Faktoren, die in den jährlichen Zielvereinbarungsgesprächen und den darin festgelegten Weiterbildungsmaßnahmen beachtet werden sollten. Wenn ein Mitarbeiter seine Erfolgsaussichten über diese drei Kompetenzen definiert – muss dies auch so vom Unternehmen begleitet werden. Wichtig ist in den Zielvereinbarungen einmal die Ziele zu finden, die der Mitarbeiter hat und dann die Weiterbildungsmaßnahmen festzulegen, mit denen diese Ziele auch begleitet und realisiert werden können.

Erfolg bindet sowohl den Mitarbeiter an das Unternehmen als auch das Unternehmen an die Mitarbeiter. Interessant wird es diesen Erfolg entsprechend der Mitarbeiter zu definieren und anzugleichen. Auch der demographische Wandel, den wir zurzeit im Unternehmen erleben, sollte hier Beachtung finden. Unterschiedliche Altersgruppen definieren Erfolg anders – und so ergeben sich unterschiedliche Ansichten von beruflichem Erfolg und damit von beruflichen Zielen. Ältere Mitarbeiter sehen ihre beruflichen Ziele eher in dem Engagement, das sie im Unternehmen zeigen können – wie z.B. durch Mentorenprogramme, etc. Die Ziele jüngerer Mitarbeiter sind eher in einer qualifizierten Weiterbildung und entsprechenden Entwicklungsmöglichkeiten im Unternehmen zu sehen. (siehe Zacher et al, 2009)

Wie diese kurze Abhandlung zeigt, ist Erfolg ein relativer Begriff. Es gibt keine eindeutige Definition, da Erfolg immer im Erleben eines jeden Einzelnen liegt. Wichtig von Seiten des Unternehmens ist aber sich nicht nur auf den Punkt Erfolg = Karriere zu beschränken, sondern die Mitarbeiter in ihrer eigenen komplexen Wahrnehmung ihrer Definition von Erfolg abzuholen. Was bedeutet dies nun für die Führungskraft? Kurz gesagt: Verständnis für die individuellen Erfolgsfaktoren und -kriterien des Mitarbeiters aufzubauen und sie mit denen des Unternehmens zu verbinden. Dies ist auch die eigentliche Problemstellung, denn die Führungskraft hat hier die Aufgaben die Diskussionspunkte zusammenzubringen und einen gewinnbringenden Dialog zu schaffen. Hier beginnt Ihre Aufgabe als Führungskraft: Trauen Sie sich mit Ihrem Mitarbeiter gemeinsam die Erfolgsziele zu besprechen und wirklich zu eruieren, was ihm wichtig ist und ihn so zielführend auf seinem Erfolgsweg zu begleiten. Viel Erfolg!

 

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