Der Faktor Emotionale Intelligenz
... und wie er zum beruflichen Erfolg beiträgt
Dagmar Strehlau
Wir alle haben schon in unserem beruflichen Leben die Erfahrung gemacht, dass ein Projekt, ein schwieriges Gespräch oder ein Kundentermin nicht nur durch unser gutes fachliches Wissen, sondern auch dadurch, dass wir unsere Gefühle und Emotionen „intelligent“ genutzt haben erfolgreich war.
Beruflicher Erfolg ist nicht nur ein Resultat unseres IQ bzgl. strategischer Entscheidungen, Fachwissen, kurz unserer „Kopfintelligenz“, sondern auch wie intelligent jemand mit seinen Gefühlen und den Gefühlen anderer umgeht („Bauchintelligenz“). Wissenschaftler sind inzwischen sicher, dass der IQ am Erfolg, den man im Leben hat nur einen relativ geringen Anteil hat (ca. 20 %), die restlichen 80 % werden von anderen Fähigkeiten abgedeckt, hierzu gehört auch die Emotionale Intelligenz.
Um diese weiter auszubauen und zu fördern geht es vor allem um 5 Bereiche:
1. Selbst-Bewusstsein (im Sinne der „Selbstwahrnehmung“)
- Besseres Erkennen und Benennen der eigenen Emotionen
- Die Ursachen von Gefühlen besser verstehen
- Unterschiede zwischen Gefühlen und Taten besser verstehen
Wenn man sich selbst besser wahrnimmt, sich seiner „selbst bewusst“ ist, weiß, warum man manchmal wie reagiert und agiert schafft man die Grundlage für ein besseres Selbstmanagement:
2. Selbstmanagement (im Sinne von „Umgang mit Emotionen“)
- Ausbau der Frustrationstoleranz und Lernen den Zorn zu zügeln
- Geringere Aggression
- Besserer Umgang mit Stress
- Weniger Einsamkeit und soziale Abgrenzung
- Ausleben positiver Gefühle
Das heißt also die eigenen Stimmungen, die eigenen Gefühle so gut im Griff zu haben, dass man unter Druck und Anspannung ruhig und überlegt bleiben kann. Angst und negative Gefühle können gut abgewehrt werden und man „regeneriert“ sich selbst schneller von negativen Emotionen. Daraus entsteht dann:
3. Selbst-Motivation (Erlernen, Emotionen produktiv nutzen)
- Lernen, verantwortungsbewusster zu werden
- Sich stärker auf die vorliegenden Aufgaben zu konzentrieren
- Weniger impulsiv sein, mehr Selbstbeherrschung erlernen
Gemeint ist hier Fleiß und Zähigkeit zu erlernen, nicht aufgeben, sondern weiterversuchen, „dranbleiben“, sich nicht schnell entmutigen lassen.
Diese ersten drei Bereiche bezogen sich auf die eigene Person und den Umgang mit ihr, die beiden nächsten beleuchten den Umgang mit anderen Personen.
4. Empathie (Deuten von Emotionen)
- Lernen sich in eine andere Person hineinzuversetzen, die Situation einmal aus dem Blickwinkel anderer zu betrachten
- Empathie erhöhen und ein besseres Gespür für die Gefühle anderer zu bekommen
- Besser zuhören – oder überhaupt „zuhören“!
Das bedeutet verstehen lernen, was andere Menschen fühlen und was sie bewegt. Hier ist es wichtig, dass wir den „Sympathiefaktor“ etwas ausgrenzen – gerade bei Menschen, die wir nicht mögen, die uns nicht auf Anhieb sympathisch erscheinen ist es wichtig sich in sie hineinzuversetzen, um entsprechend richtig zu agieren und den Menschen und seine Handlungen zu verstehen.
5. Umgang mit Beziehungen (Engagement)
- Fähigkeit steigern, Beziehungen zu analysieren und zu verstehen
- Konfliktverhalten und Umgang mit Konflikten verbessern
- Problemlösungsverhalten ausbauen
- Selbstsicheres Auftreten und gute Kommunikationsfähigkeit
- Aufbau eines offenen und freundlichen Umgangs mit anderen Menschen
Gemeint ist hier das Leben aktiv anzugehen, sich nicht auf die Zuschauerrolle zu begrenzen, sondern aktiv mitzumachen und zu agieren. Gerade für den beruflichen Erfolg ein wichtiger Faktor – ob es um eine gute Kommunikation mit Kunden, Mitarbeitern, Kollegen geht oder auch um ein gutes Netzwerk.
Emotionale Intelligenz ist ein Faktor, den wir ein Leben lang lernen und ausbauen können sowohl im beruflichen als auch im privaten Bereich – und das Schöne daran ist – die „Trainingszeit“ steht uns jederzeit offen. Wichtig ist es nur bewusst damit zu beginnen und so seine emotionale und soziale Kompetenz zu stärken.
ANXO. Wir verändern Ihre Welt.
Quellen
[1] Vgl: Goleman, D.: Emotionale Intelligenz
[2] Vgl: Quirin, E.: Das kleine EQ-Testbuch
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