Supply Net

  Wir zünden die nächste Raketen-Stufe!

 

 

25.08.2023 | Artikel von Jost H. Buthmann

 

Wir sprachen an dieser Stelle im April schon über den Wechsel weg von den alten, unterbrochenen Lieferketten, hin zu einem Supply Net. Dort werden Abläufe und Aktionen vorher und vor allem ge-meinsam abgestimmt und festgelegt. Das wiederum ermöglicht dann in Krisensituationen eine schnel-lere, effektivere und gleichzeitige Reaktion aller Beteiligten. Ihr Supply Net hält, auch bei einem Ausfall einzelner Teilnehmer. Somit bricht nicht gleich der komplette Ablauf auseinander, im Gegensatz zu einer abgerissenen Supply Chain. Ihr Supply Net federt die Störung ab, das ist funktionierende Resili-enz.

Und diese wird mehr und öfter gebraucht, als jemals befürchtet. Denn zur Wahrheit gehört an dieser Stelle auch, dass sich Politik und Wirtschaft in Deutschland scheinbar entkoppelt haben. Eine unge-bremste und kleinteilige Regelungswut bremst jede Initiative aus. Ein vernünftiges und dringend gen-rauchtes Zuwanderungs-Management ist nicht erkennbar und die Bildungspolitik gleicht einem Scher-benhaufen. Dabei ist die laufende Agenda aller CPOs und ihrer Teams mit Klimawandel und echter Nachhaltigkeit, mit Krieg und Pandemie, mit Handelskonflikten, Inflation und Personalmangel schon lange voll. Die alten, reinen Preisdrücker im Einkauf sind passé. Wir haben intern längst einen maß-geblichen Einfluss auf die Qualität und Nachhaltigkeit von Produkten und Dienstleistungen, auf die Innovationskraft unserer Unternehmen und die oben beschriebene Krisen-Resilienz ist mit entschei-dend für den Unternehmens Erfolg.

Das Supply Net hält und entwickelt sich weiter, also Brust raus und rein in die nächsten Schritte zu einer weiteren Optimierung des gesamten Lieferantennetzes. Dazu werden im folgende drei Aspekte vertieft.

 

1. Reduzierung der Supply Net Kosten

Selbstredend bleiben Kosten und „total cost of ownership“ im Fokus aller Einkäufer/innen. Das sind unter anderem:

  • Ineffiziente oder nicht ausgelastete Transportkapazitäten, inbound und outbound, volle Paletten, volle LKW, Konbitransporte sind hier einige Schlagworte, noch viel zu oft wird „mal eben dahinge-fahren“, die Autos sind ja da
  • Überbestände genauso wie Fehlbestände, gerade an Fertigware, d.h. Planung, Planung und noch mal Planung. Und wenn dann Abweichungen an den Lieferungen in Zeit / Menge unumgänglich sind, dann ist die Kommunikation, im Gleichklang mit Vertrieb / Sales gegenüber dem Kunden key, darüber was passiert und die konkreten Maßnahmen zur Abarbeitung der Abweichungen
  • Nicht optimierte Logistik- und Lagerstandorte müssen konsequent angegangen werden. Neue und größerer Zentralläger und Anlieferstellen des Handels, over night deliveries, Lieferungen noch am selben Tag, funktionieren nur mit optimaler Mengen-, Lager- und Transportplanung
  • Eine fehlende oder schlechte Planung zwischen den Supply Net Teilnehmern führen zu unnötigen Unterbrechungen und Korrekturbedarf, eine unzureichende Datenqualität birgt die Gefahr von Missverständnissen und unnötigen Wiederholungszyklen. Wir Supply Net Treiber sind hier gefragt. Ihr Supply Net braucht permanente Aufmerksamkeit und Kommunikation und Absprachen der Teilnehmer untereinander. Das ist tägliches TUN, das ist aktive Arbeit, Hege und Pflege, denn wir die CPOs sind noch immer die Spinne im Supply Net, die alle Fäden zieht!

 

2. Abstimmung Supply Net und Unternehmensstrategie

Unser Supply Net erfüllt keinen Selbstzweck, sondern ist ein integraler Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmensstrategie. So versteht sich ein regelmäßig wiederkehrender Abgleich zwischen beiden von selbst. Beispielhaft sei hier nur erwähnt, dass sich in vielen Unterhemen in den vergangenen Jah-ren die Wertschöpfungstiefe verringert hat. Gleichzeitig treiben die Digitalisierung und neue Technolo-gien -ob wir wollen oder nicht- immer schnellere Innovationszyklen und verändern Prozesse und Pro-dukte. Das muss im Supply Net Ihres Unternehmens eingebettet und abgebildet sein:

  • Die Abstimmung Einkauf / Supply Net mit der Produktentwicklung und dem Produktmanagement muss reibungslos funktionieren, wann werden welche neuen Materialien und Komponenten ge-braucht, sind die Entwicklungsabteilungen der Lieferanten rechtzeitig mit eingebunden. Diese Fra-gen brauchen Antworten
  • Mit dem Vertrieb und der internen Planung sind permanente / rollierende und konkrete Mengenpla-nungen und Forecasts abzusprechen und festzulegen. Das ist zwingend notwendig, vor allem mit Blick auf die oben erwähnten Kosten

Ein Hinweis bitte noch in CPO-Angelegenheiten für all CEOs / CFOs, mit permanenter Digitalisierung, immer neuen Technologien und sinkender Wertschöpfung, sind die Zeiten vorbei, in denen der Ein-kauf und das Supply Net alleine die Unternehmensergebnisse retten. Das wir nur im Gleichklang mit allen Kernfunktionen im Unternehmen gelingen.

 

3. Werden wir im Supply Net endlich nachhaltig

ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales, verantwortungsvolle Unternehmensführung) und deren Einhaltung werden ganz sicher entscheidende Wettbewerbsfaktoren. Unternehmen, die in ihren Supply Nets neue Wege der Zusammenarbeit finden, werden zum Beispiel nachhaltiger produzieren, Emissionsziele besser einhalten und soziale Aspekte besser umsetzen können.

  • Die Anforderungen des Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes (LkSG) sind umzusetzen, eine erste Risikoanalyse muss längst gemacht sein. Denn unmittelbar sind wir alle betroffen, weil Großkun-den, der Handel und öffentliche Auftraggeber Ihre Ausschreibungsunterlagen dazu längst modifi-zieret haben und klare Aussagen zu unserer LkSG-Konformität einfordern, egal wie groß oder klein der Zulieferer ist
  • Nutzen wir endlich auch das Know-how unseres Supply Nets dazu. Die geballte Entwicklungs-kompetenz unserer Lieferanten, besonders im Zusammenspiel auch untereinander, ist da un-schlagbar. Wir müssen das nur abrufen und einfordern. Denn in einer guten kaufmännischen Kal-kulation sind Entwicklungskosten intergiert, dann müssen wir auch davon profitieren

Diese Aspekte werden nicht von selbst, aber doch ganz sicher ihren Beitrag zu einer besseren Kun-denzufriedenheit und Unternehmensergebnissen leisten. Ihr optimiertes Supply Net wird Wachstums-ziele unterstützen und noch flexibler auf die unvermeidlichen äußeren Einflüsse reagieren können. Mit jeder Optimierungsrunde gewinnen Sie mehr Sichtbarkeit und Transparenz in Ihrem Supply Net. Das hilft nicht nur die Ineffizienzen und mögliche Flaschenhälse frühzeitig zu erkennen und anzugehen, sondern auch die Kosten im Blick zu halten.

Wenn Sie diese Themen auch im Unternehmen wahrnehmen und angehen wollen, dann haben wir die Menschen und Methoden, die Werkzeuge und Instrumente, um gemeinsam Ihr Supply Net, das Be-schaffungsmarketing und das Lieferantenmanagement nachhaltig und gezielt zu entwickeln.

 

 

Ihr Ansprechpartner Jost H. Buthmann

Tel.: +49 (0 ) 6192 40 269 0
Email: jost.buthmann@anxo-consulting.com

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